- Im Saarländischen Ministerium für Finanzen und Wissenschaft haben sich Vertreter der Landesregierung und der Ärzte gegen Tierversuche e. V. (ÄgT) zu einem 70-minütigen Gespräch über die Zukunft der Tierexperimentforschung getroffen. Anlass war die Genehmigung eines neuen Tierversuchslabors im vergangenen Jahr und das anhaltend hohe öffentliche Interesse an der Thematik.
Teilgenommen haben Staatssekretär Wolfgang Förster, die Abteilungsleiterin Wissenschaft Dr. Susanne Reichrath, Dr. Dagmar Emmert (Umweltministerium), Dr. Steffen-Werner Meyer vom Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) sowie Jutta und Andreas Goldschmidt von der ÄgT-Arbeitsgruppe Saarland.
„Man wurde sich einig, dass man sich hinsichtlich des großen öffentlichen Interesses um mehr Transparenz und einen offenen Diskurs sowohl auf politischer, als auch auf behördlicher Seite bemühen müsse.“
Die ÄgT forderten erneut „eine klare Differenzierung und Darlegung von öffentlichen Mitteln, die zum Einen für Tierversuche, zum Anderen für tierversuchsfreie Forschung ausgegeben werden.“ Laut der Vereinsvertreter fließe derzeit „der Großteil der Forschungsmittel in Tierversuche, nur begrenzte Summen in tierversuchsfreie Forschung.“
„Auf politischer Ebene strebe man eine Reduzierung der Tierversuche an.“ Die Ärzte gegen Tierversuche plädieren darüber hinaus für „die Abschaffung der Tierversuche und einen Paradigmenwechsel hin zu einer modernen und humanbasierten Forschung.“
Das öffentliche Interesse zeigt sich auch in einer saarländischen Petition gegen Tierversuche, die über 24 000 Unterstützerinnen und Unterstützer verzeichnet, davon rund 7 000 aus dem Saarland. Begleitend organisierte die ÄgT-Gruppe zum „Tag zur Abschaffung der Tierversuche“ einen Schweigemarsch durch Saarbrücken und einen Informationsstand an der Uni-Mensa.
Konkrete Beschlüsse wurden bei dem Treffen nicht gefasst; alle Beteiligten betonten jedoch die Bedeutung eines kontinuierlichen Dialogs. Eine Arbeitsgruppe soll prüfen, wie Forschungsausgaben künftig transparenter dargestellt und Alternativmethoden stärker gefördert werden können.