StartSaar-Pfalz-KreisSt. IngbertSchüler des Albertus-Magnus-Gymnasiums bringen Stolpersteine und Geschichten zum Leuchten

Schüler des Albertus-Magnus-Gymnasiums bringen Stolpersteine und Geschichten zum Leuchten

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St. Ingbert – Unter dem Motto „Licht an!“ haben Neuntklässlerinnen und Neuntklässler des Albertus-Magnus-Gymnasiums (AMG) ein Erinnerungsprojekt im Stadtgebiet initiiert und Stolpersteine wieder zum Glänzen gebracht. Ziel der Aktion war es, nicht nur die Messingplatten zu säubern, sondern auch das Schicksal der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die dort mit Stolpersteinen geehrt sind, näher zu erforschen und deren Biografien der Öffentlichkeit vor Augen zu führen.

Das Projekt wurde von Lehrerin Eva Bacher in Kooperation mit dem Stadtarchiv St. Ingbert organisiert. In mehreren Arbeitseinsätzen reinigten die Schülerinnen und Schüler die Stolpersteine in der Fußgängerzone und führten anschließend ausführliche Recherchen zu den Lebensläufen derjenigen durch, an die die Steine erinnern. Besonders eindrücklich war dabei der Vortrag von Zeitzeuge Nico Becker (98 Jahre), ehemaliger Geschäftsführer der Brauerei Becker. In seiner Rede erinnerte er an jüdische Nachbarn in der Kaiserstraße, allen voran Fritz Bär, der trotz wachsender Gefahr in St. Ingbert blieb, um jüdisches Leben erlebbar zu halten.

Die Schülerinnen und Schüler freuten sich mit ihrer Lehrerin Eva Bacher (re.) und Schulleiterin Heike Scholz (li.) über die Gutscheine der KSK, die von Filialleiter Stefan Ricci (Bildmitte) überreicht wurden. - Foto: Thomas Bastuck
Die Schülerinnen und Schüler freuten sich mit ihrer Lehrerin Eva Bacher (re.) und Schulleiterin Heike Scholz (li.) über die Gutscheine der KSK, die von Filialleiter Stefan Ricci (Bildmitte) überreicht wurden. – Foto: Thomas Bastuck

Ortsvorsteherin Irene Kaiser lobte das Engagement der Jugendlichen: „Durch Eure Nachforschungen und Euren Arbeitseinsatz habt ihr diese Steine zum Sprechen gebracht – und ihre Geschichten wieder lebendig gemacht.“ Dr. Heidemarie Ertle, Leiterin des Stadtarchivs, betonte, dass durch das gründliche Polieren der Stolpersteine „nicht nur die Steine selbst wieder sichtbar wurden, sondern vor allem die Menschen dahinter – ihre ganz persönlichen Biografien.“

Am Nachmittag versammelten sich Projektteilnehmende und interessierte Gäste im Kulturhaus St. Ingbert. Dort präsentierten die Schülerinnen und Schüler in einem Gallery Walk ihre Arbeitsergebnisse: An Stellwänden und Infotafeln waren Fotos, Porträts und Kurztexte zu einzelnen Schicksalen zu sehen. Den musikalischen Ausklang bildete ein Klezmer-Konzert mit den Musikern Helmut Eisel (Klarinette) und Juan-Pablo Gonzalez-Tobón (Akkordeon). Die traditionelle osteuropäische Melodik verband sich hierbei mit den persönlichen Erzählungen der Jugendlichen zu einem ergreifenden Gesamterlebnis.

Als Anerkennung überreichte Stefan Ricci von der Kreissparkasse St. Ingbert jeder der drei Schulgruppen, die die Stolpersteine am vorbildlichsten aufgearbeitet hatten, einen Gutschein in Höhe von 50 Euro. Diese Wertschätzung unterstrich den ideellen Wert der ehrenamtlichen Aufklärungsarbeit.

Die Schülerinnen und Schüler trugen in ein gemeinsam erstelltes „Erinnerungsbuch“ ihre persönlichen Eindrücke ein. Darin heißt es unter anderem:

  • „Das Thema wurde viel realer und fühlt sich präsenter an als zuvor.“
  • „Die Aktion zeigt noch einmal deutlich, wie wichtig es ist, sich gegen Hass, Hetze und Rassismus zu wehren, damit sich die Geschichte nicht wiederholt.“
  • „Die Judenverfolgung liegt gar nicht so weit zurück, wie man denkt. ‘Licht an!‘ hat mir einen guten Einblick in die Wichtigkeit des Themas gegeben.“

Projektleiterin Eva Bacher zeigte sich hochzufrieden mit dem Ergebnis: „Durch das echte Anpacken – das mühsame Polieren, die intensiven Recherchen und das Vorstellen der Stolperstein-Biografien vor Gästen – haben die Jugendlichen eine Erfahrung gemacht, die in dieser Intensität kein Schulbuch bieten kann.“

Finanziell unterstützt wurde das Projekt von Rotary-Club, Lions-Club und der Kreissparkasse St. Ingbert.

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