Vor 21.854 Zuschauern im ausverkauften Eintrachtstadion konnte der 1. FC zwar nur ein 2:2 nach Verlängerung herausholen und wird damit in Liga drei bleiben. Das Team von Alois Schwartz steigerte sich ab der 66. Minute als es einen Handelfmeter zugesprochen kam, den Florian Krüger verwandelte. Als kurz darauf Kai Brünker das 0:2 erzielte, war der FCS am Drücker, bis Rizzuto wegen eines Fouls die gelbrote Karte sah und der FCS nur noch zu zehnt in die Verlängerung musste. Dort glichen die Löwen in der 105. Und der 120. Minute aus.
Alois Schwartz´ Kritik an dem Auftreten seiner Mannschaft nach dem Relegationshinspiel zeigte sich in zwei Änderungen in der Startelf: Für Manuel Zeitz begann Sebastian Vasiliadis und Kai Brünker wurde durch Maurice Multhaup ersetzt. Ansonsten vertraute Schwartz denselben Mannen wie im Hinspiel. Sein Gegenüber Marc Pfitzner nahm keine Änderungen vor.
Nach kurzer Pyrobedingter Dunstverzögerung pfiff Schiedsrichter Tobias Stieler die Partie an und der FCS zeigte ein anderes Gesicht. In der 6. Minute fand ein langer Pass den rechts durchlaufenden Maurice Multhaup, der sofort ins Zentrum passte, wo Krüger leider verpasste. Zwei Minuten später sahen die Zuschauer die gleiche Situation auf der anderen Seite. Conteh tanzte Fahrner auf und flankte in die Mitte, wo Polter verstolperte.
Bis zur 31. Minute passierte dann reichlich wenig. Saarbrücken war etwas offensiver unterwegs, doch fortwährende Unexaktheiten ließen keinen ordentlichen Spielfluss zu. In der besagten Minute erreichte Rayan Philippe ein langer Ball aus dem Mittelfeld und er lief allein auf FCS Keeper Menzel zu, doch Sonnenberg spritzte dazwischen. Kurz darauf kannte Gomez Menzel aus kurzer Distanz prüfen.
Dann setzte sich Fahrner einmal auf rechts durch, sein Pass in die Mitte kam über Umwege zu Vasiliadis, doch der FCS spielte zu kompliziert. In der 36. Minute versuchte es „Vasi“ deshalb einmal direkt. Sein Schuss aus 20 Metern senkte sich knapp hinter dem Kasten von Ron Thorben Hoffmann. Gegen Ende der ersten sammelten die Blauschwarzen in Weiß noch ein paar gelbe Karten ein, u.a. Vasiliadis und Fahrner, der erneut schwer zu kämpfen hatte. Den Gastgebern merkte man an, dass sie nicht Vollgas gehen musste, während der FCS einfach nicht ins Rollen kam.
Schwartz reagierte und brachte für den glücklosen Fahrner. Auf Braunschweiger Seite musste Polter runter, für den nun Szabo stürmen durfte. Mehr Effekt brachten diese Wechsel zunächst auf Seiten der Gastgeber, die nach dem Feuerwerk auf der Gästetribüne nun ein Gleiches im Saarbrücker Strafraum abbrannten. Das Feuer verflachte und das Spiel wurde wieder fahrig. Etwas Schwung brachten zwei Freistöße, die jedoch beide ihr Ziel verfehlten.
Schwartz brachte nun die komplette Offensivabteilung. Civeja, Schmidt und Brünker für Becker, Vasiliadis und Rabihic. Und dann geschah das Wunder auf das die Saarländer gehofft hatten: Nach einer Ecke, getreten von Civeja, verlängerte Multhaup den Ball in Richtung Tor und Jaeckel nahm den Arm zu Hilfe, um den Ball abzuwehren. Der VAR griff ein, Schiedsrichter Stieler entschied auf Elfmeter und Krüger verwandelte.
Hoffnung keimte auf! Doch Braunschweig hielt dagegen. Rittmüller und Gomez gingen, Tachie und Kaufmann kamen. Das Spiel gewann an Zug. Schwartz hatte auf ein 4-1-2-3 umgestellt und Tim Civeja brachte von nun an die Impulse, die dem Offensivspiel der Saarländer bis dato gefehlt hatten. Den Ausgleich in der 82. Minute besorgten dann aber andere. Patrick Schmidt setzte sich rechts außen durch, flankte scharf ins Zentrum und Brünker vollendete unter dem aufbrausenden Jubel der blauschwarzen Kurve.
Der FCS war klar am Drücker, bis in die Nachspielzeit, welche von Stieler auf enorme neun Minuten festgelegt wurde. Und dann patzte Rizzuto. An der rechten Strafraumkante riss er XXX nieder und kassierte die gelbrote Karte. Nun entwickelte sich in den restlichen acht Minuten eine Abwehrschlacht ohnegleichen. Immer wieder rückten die Löwen über rechts an, flankten, drängten, erarbeiteten sich Ecken. Doch die Weißen hielten stand und retteten sich in die Verlängerung.
Dort ging es natürlich so weiter: Die Blaugelben griffen an, die Weißen wehrten ab. In der 98. Minute musste der großartige Sven Sonnenberg vom Platz, er hatte zuvor mit Krämpfen zu kämpfen gehabt. Für ihn kam Lasse Wilhelm. Die Eintracht drückte beständig. In der 102. Minute hatte Sidi Sané den Anschlusstreffer auf dem Fuß, doch er verzog aus spitzem Winkel. Dann geschah es in der 105. Minute. Die Löwen tankten sich über links durch, die Saarbrücker Abwehr bekam das Leder nicht weg und dann stand ausgerechnet Fabio Di Michele Sanchez frei, um ungehindert einzuschießen.
Die letzte Viertelstunde sah einen aufopferungsvoll angreifenden FCS, der sich Chance um Chance erspielte. Viel Aufregung sorgte die Szene als sich fand, ein zuvor in Höhe der Braunschweiger Bank ausgeschossener Ball nicht zurückgegeben wurde und auch kein anderes Spielgerät zu finden war. In der 120. Minute setzte es dann den endgültigen K.O. für den FCS als auch FCS-Keeper Menzel weit aufgerückt war und ein langer Ball auf Rayan Philippe den Hoffnungen der Saarländer das Ende bereiteten. Der FCS wird in der kommenden Saison wieder in der 3. Liga spielen. Erhobenen Hauptes.