Bei einem in vergangenen Jahr vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club durchgeführten „Fahrradklima-Test“ landete die Stadt St. Ingbert mit der Benotung „gerade noch ausreichend“ auf einem der hinteren Plätze. Im St. Ingberter Generalverkehrsplan, der 1975 aufgestellt wurde, spielte die damals bundesweit verbreitete Vorstellung von einer autogerechten Stadt auch die wichtigste Rolle. An die Radfahrer hat zu dieser Zeit niemand gedacht. Jetzt befindet sich die Stadt St. Ingbert beim Ausbau der Fahrradwege in einer Art Aufholjagd, die allerdings die Versäumnisse der Vergangenheit kaum noch einholen kann.
Immerhin können die Radfahrer seit jüngster Zeit die gesamte Mittelstadt St. Ingbert in West-Ost-Richtung einigermaßen ungefährdet durchqueren. Vom Ortseingang in Rentrisch bis zum Ortsausgang vonRohrbach führt eine durchgehende Fahrrad-Passage, die allerdings sehr unterschiedliche Qualitäten aufweist.
Ideale Bedingungen für Radfahrer bietet der sogenannte Wasserlehrpfad, der zum Rentrischer Weg führt, der als verkehrsbe-ruhigte Zone als fahrradfreundlich angesehen wer-den kann.
Die anschließende Saarbrücker Straße weist einen Fahrradweg mit einigen Problembereichen auf.
Bei der Fahrt durch den unteren Teil der Kaiserstraße müssen Radfahrer darauf achten, dass der Radweg in diesem Bereich in beiden Richtungen befahren werden kann.
In der anschließenden Fußgängerzone gilt, dass Fußgänger hier eine Prio-rität genießen, die von den Radfahrern berücksichtigt werden sollte. Das gewünschte Schritttempo wird dabei aber kaum eingehalten.

Auch sollten sich weder Fußgänger noch Radfahrer darauf verlassen, dass der Lieferverkehr nur in der Zeit zwischen sechs und 11:00 Uhr zugelassen ist. Zu einem reinen Fahrradvergnügen wird dann die Fahrt durch die Gustav-Clauss-Anlage und auf dem Fahrradweg, der an der Kaiserstraße entlang bis zum Ortseingang von Rohrbach führt.
Als Alternative bietet sich auf dieser Strecke der Umweg zum Wombacher Weiher an, dessen Kneippanlage zu einer kleinen Verschnaufpause einlädt. In Rohrbach besteht die Möglichkeit, die verkehrsreiche Kaiserstraße zu umfahren.
Am ehemaligen Akkord-Markt entlang wurde kürzlich eine neuer Radweg eingeweiht, der dann weiter über den Festplatz und die Jugendheimstraße zum Radweg in der Kaiserstraße führt. Für Ortsunkundige müsste diese Fahrrad-Umleitung allerdings besser ausgeschildert werden.
