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Thomas Lutze zum Thema Wehrpflicht: „Ein Instrument des letzten Jahrhunderts“

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Thomas Lutze

Die Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland ist nicht neu, doch sie polarisiert weiterhin die Politik. Der saarländische Bundestagsabgeordnete Thomas Lutze hat sich nun mit klaren Worten gegen eine Rückkehr zu diesem „Instrument des letzten Jahrhunderts“ ausgesprochen.

In einer Reaktion auf ein SR-Interview, das am heutigen Morgen ausgestrahlt wurde, bezeichnete Lutze die Idee, die Wehrpflicht wieder einzuführen, als eine veraltete und politisch rückständige Idee. „Junge Menschen brauchen gezielte Förderung und Perspektiven und keine Zwangsdienste oder Bevormundung“, sagte er.

Freiwillige Entscheidung statt Diskriminierung

Lutze betonte, dass die Entscheidung, ob ein Jugendlicher seine berufliche Entwicklung bei der Bundeswehr sehen will oder nicht, freiwillig sein muss. Er kritisierte auch die Vorstellung, zusätzliche Anreize wie erleichterten Universitätszugang für Militärdienstleistende zu bieten. Dies sei „nichts anderes als eine Diskriminierung“ der Jugendlichen, die prinzipiell gegen Zwangsdienste und gegen einen Militärdienst seien.

Gesellschaftliches Engagement vs. Wehrpflicht

Der Bundestagsabgeordnete wies darauf hin, dass bereits viele Jugendliche in öffentlichen Einrichtungen und Vereinen engagiert sind, wie bei der Feuerwehr oder in Sportvereinen. Statt die Wehrpflicht wieder einzuführen, sollten Bund und das Saarland lieber dafür sorgen, dass genügend Studienplätze vorhanden sind, gerade auch im Hinblick auf den allgemeinen Fachkräftemangel.

Lutze warnte davor, eine „einseitige Umverteilung zwischen den Bewerberinnen und Bewerbern zugunsten vermeintlich gesellschaftlich engagierter Menschen“ vorzunehmen, da dies das Problem nicht lösen würde.

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