Es gibt bald ein Sondervermögen in Milliardenhöhe, das der Bund aufbringen will, um Deutschlands Infrastruktur ein Stück weit zukunftsfähiger zu machen. Schulen, Straßen, Verwaltungsgebäude. Alles, was dringend renoviert, modernisiert oder komplett neu gedacht werden muss.
Doch während Stadtstaaten wie Berlin mit dichter Infrastruktur und urbanen Konzepten planen können, sieht die Lage in Flächenländern wie dem Saarland ganz anders aus. Dort stellt sich weniger die Frage, wie man Platz spart, sondern wie man infrastrukturelle Löcher stopft.
Eine Milliarde für das Saarland, aber reicht das?
Etwa eine Milliarde Euro soll in den nächsten zehn Jahren ins Saarland fließen. Verteilt auf viele Einzelprojekte, die noch gar nicht im Detail feststehen. Wer Geld will, braucht konkrete Ideen. Denn der Bund gibt nichts pauschal, sondern nur für Vorhaben, die auf dem Papier schon halb gebaut sind. Wer also gut plant, bekommt auch was vom Kuchen. Wer wartet, bekommt nur Krümel.
Dabei geht es nicht nur um Schulen und Straßen. Auch das Thema Freizeit und Kultur steht mit auf der Liste. Ein Beispiel ist Glücksspiel. Im Saarland existiert eine einzige große Spielbank in Saarbrücken. Die übrigen Standorte bieten nur Automatenspiel ohne klassisches Casino-Flair.
Und genau hier kommt auch das Thema des virtuellen Glücksspiels zum Tragen. Während stationäre Angebote regional stark unterschiedlich ausgebaut sind, bietet ein Casino online einen flächendeckenden Zugang, ortsunabhängig, rund um die Uhr.
Für ländliche Regionen, in denen das nächste „echte“ Casino eine Stunde Fahrt entfernt ist, kann das ein praktisches Angebot sein. Trotzdem braucht es auch im Offline-Bereich Investitionen, wenn regionale Angebote nicht völlig abgehängt werden sollen.
Flächenland statt Metropole: Was das Saarland wirklich braucht
Wer durch das Saarland fährt, sieht viele Dinge, Dörfer, Kleinstädte, Landstraßen. Der Alltag findet in der Fläche statt. Und genau dort hakt es oft. Marode Schulen, Verwaltungsgebäude aus den Siebzigern, Busverbindungen, die mit Glück zwei Mal am Tag fahren.
Hier helfen keine Großprojekte, sondern viele kleine Lösungen. Ein neuer Dorfplatz, eine renovierte Grundschule, ein besserer Internetanschluss in der Gemeindeverwaltung. Das sind Investitionen, die Wirkung zeigen. Doch gerade weil das Saarland nicht so dicht besiedelt ist, brauchen diese Maßnahmen mehr Raum, mehr Planung und eben auch mehr Budget für dezentrale Umsetzung. Gleichbehandlung nach dem Gießkannenprinzip führt hier schnell zu Ungleichheit.
Infrastruktur ohne Showeffekte: Wie sinnvoll investiert werden kann
Wenn Fördergeld auf Visionen trifft, entsteht im besten Fall Fortschritt. Wenn es aber auf Bürokratie und Planlosigkeit trifft, verpufft es. Das Saarland will Letzteres vermeiden. Es geht nicht um Prestigeprojekte, sondern um Funktionalität.
Auch in Sachen Energieeffizienz gibt es Nachholbedarf. Viele öffentliche Gebäude sind echte Stromfresser. Eine energetische Sanierung spart langfristig nicht nur Geld, sondern macht auch das Leben im ländlichen Raum angenehmer. Denn dort, wo Busse selten fahren, ist das Rathaus oft der erste Anlaufpunkt für alle Lebenslagen, ob man nun einen Ausweis braucht oder Hilfe beim Bauantrag.
Warum Förderpolitik nicht eindimensional sein darf
Was in Stadtstaaten funktioniert, lässt sich nicht einfach aufs Saarland übertragen. Auch deshalb sollte das Sondervermögen nicht einfach nach Einwohnerzahlen verteilt werden.
Wer mehr Fläche hat, muss mehr Wege bauen, mehr Räume erhalten und mehr Orte anbinden. Eine kluge Förderpolitik muss das berücksichtigen. Es geht nicht um Gleichheit, sondern um Gerechtigkeit. Und die beginnt dort, wo man hinschaut, wie Menschen wirklich leben, nicht nur, wie viele es sind.