Langwierig war der formal korrekte Weg, um aus dem Ess-Eck in Sulzbach die Tafel Sulzbach-/Fischbachtal zu machen. Mit dem Bescheid der Tafel Deutschland e.V. kam jetzt der lang ersehnte Bescheid aus Berlin: „Wir heißen Sie herzlich in der Tafel-Runde willkommen!“ Der zu Beginn des Jahres 2018 gegründete Verein „Tafel Sulzbach-/Fischbachtal“ zählt damit auch offiziell zur bundesweiten Tafel-Organisation. Die saarländischen Nachbar-Tafeln aus Saarbrücken, Neunkirchen und Homburg stimmten der Neugründung zu. Jetzt dürfen unter der Kennung RPSL 067 Lebensmittel von Supermärkten und Lebensmittelgeschäften zur Verteilung an Bedürftige übernommen werden.
Marliese Stay, die Organisatorin der vor fast zwei Jahren von der Stadt Sulzbach eingerichteten Lebensmittelverteilstelle „Ess-Eck“ betont, dass sich nichts ändert: „Nur der Name wird ein anderer:“ Bei einer Spendenübergabe erklärte Bürgermeister Michael Adam im November, dass zum 1. Januar 2019 das Ess-Eck unter das Dach der Vereins „Die Tafel“ kommen soll. An der Art der ehrenamtlichen Arbeit, die Stay und ihr Team leisten, werde das nichts ändern. Im Rahmen einer kleinen Feier wird er im Januar „seine“ auch schon als Suppenküche aktive Sozial-Einrichtung auf den Tafel-Verein Sulzbach-/Fischbachtal übertragen. „Lebensmittel retten, Menschen helfen“ lautet künftig das Motto.
Arme Bürger, Rentner mit Grundsicherung und Hartz IV-Empfänger werden wie bisher im Kirner Eck ihre Lebenshaltungskosten senkend mit Lebensmitteln versorgt. Der Gründungsvorstand der Tafel Sulzbach-/Fischbachtal hofft darauf, dass wie zuvor das Ess-Eck auch die Nachfolgeorganisation dank großzügiger Spenden von Vereinigter Volksbank und lokalen Geschäften in die Lage versetzt wird, Bürger aus Quierschied, Friedrichsthal, Sulzbach und Dudweiler zu unterstützen. 240 Bedarfsgemeinschaften sind beim „Ess-Eck“ registriert. Ab 2019 werden sie von der Tafel Sulzbach-/ Fischbachtal e.V. versorgt.
Der Gründungsvorstand konnte nach ersten Aktivitäten in diesem Jahr 26 Mitglieder werben. Das soll aber, so die evangelischen Pfarrer Hammer und Kiwitt aus dem Vorstand, nach der vom Finanzamt bereits ausgestellten Gemeinnützigkeitsbestätigung ein deutliches Wachstum erfahren. Im Februar soll eine Mitgliederversammlung stattfinden, um neben den neun Gründungsmitgliedern dem Tafel-Verein nicht nur einen gewählten Vorstand zu ermöglichen, sondern auch eine breite Basis sozial denkender Bürger zu erreichen.