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Zum Tod von Karl-Heinz Vogt – Der „Hexer“ war ein Mann für die besonderen Momente

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Saarbrücken. Der 1. FC Saarbrücken und die deutsche Fußballfamilie trauern um Karl-Heinz Vogt, der am 15. Mai 2025 im Alter von 80 Jahren verstorben ist. Bekannt unter der Bezeichnung „Der Hexer“, war Vogt eine prägende Figur des südwestdeutschen Fußballs der 60er und 70er Jahre – ein Torgarant, ein Publikumsliebling, ein Mann mit klarem Blick und tiefer Verbundenheit zum 1. FC Saarbrücken.

Geboren wurde Karl-Heinz Vogt während der letzten Kriegsmonate im schwäbischen Stetten, aufgewachsen ist er in Ludwigshafen-Mundenheim. Früh zog es die Familie ins Saarland, wo sein Vater bei der Karlsberg Brauerei eine Anstellung fand. Der junge Karl-Heinz begann seine Laufbahn beim FC 08 Homburg, wo sein außergewöhnliches Talent bald aufblitzte – mit 18 Jahren erzielte er 36 Ligatore und rückte ins Blickfeld des 1. FC Saarbrücken.

Karl-Heinz Vogt im März 2024 - Foto: Claus Kuhn
Karl-Heinz Vogt im März 2024 – Foto: Claus Kuhn

Im Sommer 1965 wechselte Vogt zum FCS. „In Saarbrücken war ich immer unter den Top 10 der Torschützenliste“, erinnerte er sich später stolz. Dabei spielte er zunächst auf der linken Seite – nicht im Sturmzentrum, wo er später brillieren sollte. In einer hochkarätigen Mannschaft mit Emil Poklitar, Erich Rohe, Albert Kempf, Dieter Diehl und Lazar Tasic reifte Vogt zum Publikumsliebling. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm die Aufstiegsrunde zur Bundesliga in der Saison 1966/67, als der FCS den Aufstiegsfavoriten Kickers Offenbach mit 4:0 deklassierte.

Seinen Spitznamen „Der Hexer“ verdankte Vogt nicht etwa einem Auftritt in einem Edgar-Wallace-Film, sondern seiner Fähigkeit, vor dem Tor immer noch eine Lösung zu finden. Die Bild-Zeitung griff den Namen auf – und fortan war „Der Hexer“ bundesweit ein Begriff.

1969 folgte der Wechsel zum 1. FC Kaiserslautern, wo Vogt unter Trainer Gyula Lorant seine erfolgreichste Zeit erleben sollte. Nach einer Verletzung von Winfried Richter rückte er ins Sturmzentrum – und brillierte: In der Saison 1970/71 erzielte er 22 Treffer in der Bundesliga und wurde Vize-Torschützenkönig. Bis heute teilt er sich mit Klaus Toppmüller die Bestmarke für die meisten Saisontore eines FCK-Spielers. Seine sechs Tore unmittelbar nach der Winterpause machten ihn zur Ausnahmeerscheinung – ein Kunststück, das später nur noch Robert Lewandowski und Wolfgang Schäfer wiederholen sollten. Mit Dietrich Weise verstand er sich gut, mit dem Nachfolger Erich Ribbeck hingegen weniger, sodass Vogt 1974 den Betzenberg verließ.

Vogt schloss sich dem VfR Bürstadt an, wo er in der damaligen drittklassigen Amateurliga seine Klasse erneut unter Beweis stellte: über 100 Tore in zweieinhalb Jahren, Deutscher Amateurmeister 1975. In Erinnerung bleibt vor allem das Finale gegen Victoria Hamburg, bei dem er alle drei Tore zum 3:0-Sieg erzielte. Es folgten kurze Stationen beim FC 08 Homburg, beim CS Stiring-Wendel, in Niederauerbach und Walsheim, bevor sich Vogt vom aktiven Fußball verabschiedete. Beruflich kehrte er zur Karlsberg Brauerei zurück, wo er ursprünglich eine Ausbildung zum Maschinenbauer absolviert hatte.

„Ich konnte mit dem Verdienst aber mein Haus bauen“, sagte er mit Blick auf eine Zeit, in der Fußballer noch keine Millionäre wurden. Seine Verbundenheit mit dem 1. FC Saarbrücken blieb stets bestehen – einmal im Monat traf er sich mit der Ehemaligenrunde, die Gerd Werthmüller ins Leben gerufen hatte: Emil Poklitar, Wolfgang Seel, Egon Schmitt, Toni Jungfleisch und andere Weggefährten.

Der 1. FC Kaiserslautern widmete ihm zu Lebzeiten eine eigene Vitrine im Vereinsmuseum, doch sein Herz schlug zeitlebens auch für den FCS, der ihn einst zum „Hexer“ machte. Karl-Heinz Vogt war mehr als ein torgefährlicher Fußballer. Er war ein echter Sportsmann, ein kluger Beobachter, ein Mensch, der wusste, wo er herkam. Sein Platz in der saarländischen Fußballgeschichte ist ihm gewiss.

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