St. Ingbert. Die Stadtbücherei St. Ingbert stand am vergangenen Wochenende ganz im Zeichen des Lesens: Beim regionalen Entscheid des Lesedino-Vorlesewettbewerbs traten neun Kinder aus dem gesamten Saarland an – und zeigten beeindruckend, wie lebendig Vorlesen sein kann. Am Ende prämierte die Jury zwei gleichwertige Siegerinnen.
„Alle seien jetzt bereits Sieger“, stellte Bibliotheksleiterin Karin Mostashiri gleich zu Beginn der Veranstaltung klar. Schließlich hatten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zuvor bereits gegen starke Konkurrenz durchgesetzt: Sie waren die Schulsieger ihrer jeweiligen Grundschulen in St. Ingbert, Blieskastel-Niederwürzbach, Gersheim-Reinheim, Mandelbachtal und Saarbrücken-Gersweiler. Insgesamt nahmen im Saarland fast 7.000 Schülerinnen und Schüleraus rund 350 Schulen am Wettbewerb teil.
In der ersten Runde lasen die Kinder frei gewählte Passagen aus ihren Lieblingsbüchern vor – eine Möglichkeit, die Nervosität etwas zu dämpfen und mit bekannten Texten zu glänzen. Anschließend wartete eine größere Herausforderung: Ein unbekannter Text aus dem Jugendbuch „Ich bin Martin – wen interessiert’s?!!!“ von Corinna C. Poetter musste spontan vorgelesen werden. Auch diese Aufgabe meisterten die jungen Vorleserinnen und Vorleser mit bemerkenswerter Souveränität. Der Text weckte dabei bei vielen Zuhörern Neugier auf die Fortsetzung der Geschichte.
Die Jury, bestehend aus Jürgen Bost (Literaturforum), Nancy Cardazzone (Stadtbücherei), Andrea Kihm(Kulturabteilung), Ruth Rousselange (Friedrich-Boedecker-Kreis Saar) und Ute Strullmeyer (Buchhandlung Friedrich), hatte angesichts des hohen Niveaus keine leichte Aufgabe. Am Ende traf sie eine seltene Entscheidung: Zwei Erstplatzierte wurden gekürt.
Die beiden Siegerinnen heißen Helena Marie Gollub von der Albert-Weisgerber-Schule in St. Ingbert und Frida Reimann von der Rischbachschule St. Ingbert. Sie überzeugten mit gleichermaßen herausragenden Leseleistungen.
Die beiden werden am Mittwoch, 11. Juni, beim Landesentscheid in den Räumen des Ministeriums für Bildung und Kultur in Saarbrücken antreten. Dort haben sie erneut Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen. „Das Team der Bibliothek und die Stadt St. Ingbert drücken den Finalistinnen auf jeden Fall ganz doll die Daumen!“, heißt es abschließend.