Eine gute Stunde lang hat der Homburger Bürgermeister Michael Forster jetzt im Gespräch mit Bernd Lanius, dem Direktor des Michelin-Werkes in Homburg, angesichts des dort im Raum stehenden drohenden Arbeitsplatzabbaus die aktuelle Situation im Werk sowie die daraus möglicherweise resultierenden Konsequenzen für die Beschäftigten erörtert.
Der Verwaltungschef hatte den Austausch, über dessen Inhalt beide Gesprächspartner Vertraulichkeit vereinbart haben, bereits in einer ersten Reaktion unmittelbar nach den aufkommenden Informationen darüber angekündigt, wonach der Reifenhersteller aufgrund der Absatzflaute auf dem Lkw-Neureifen-Markt Umstrukturierungen in mehreren deutschen Werken, darunter auch am Standort Homburg, angekündigt hatte.
„Grundsätzlich geht es darum, die Situation kritisch zu betrachten und unsere Bereitschaft zu unterstreichen, als Stadtverwaltung bei Lösungen und Alternativen zu unterstützen, sofern wir eine Möglichkeit haben“, sagte Forster im Anschluss an das Gespräch, in dessen Verlauf Lanius gegenüber Forster die Situation aus Unternehmenssicht erläuterte. Forster unterstreicht: „Natürlich muss es unser aller Ziel sein, dem Wirtschaftsstandort Homburg möglichst viele Fachkräfte zu erhalten. Im direkten Kontakt mit den Verantwortlichen des Unternehmens muss es darum gehen, alle Maßnahmen zu erörtern, die auf diesem Weg hilfreich sein können.“
Schon nach dem Bekanntwerden erster Pläne, über die die Beschäftigten in Homburg wie an anderen Standorten in Belegschaftsversammlungen informiert worden waren, hatte Forster an die Unternehmensführung appelliert „ehrlich mit den engagierten und qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern umzugehen – dies haben die Menschen verdient“.
Vor dem Hintergrund, dass es sich bei den Michelin-Werken in Deutschland und ganz besonders auch in Homburg seiner Auffassung nach um hochmoderne Standorte handelt, für deren Infrastruktur auch die jeweiligen Städte Investitionen geleistet hätten, appelliert Forster weiterhin unvermindert an die Verantwortlichen, nach Alternativen zu suchen.
„Wir bringen uns als Stadtverwaltung ebenfalls in diesen Prozess ein, weil wir die von einem möglichen Arbeitsplatzverlust bedrohten Menschen nicht allein lassen wollen“, sagt Forster. Wachsender Wettbewerbsdruck und die laut dem Konzern steigenden Produktions- und Verwaltungskosten in Deutschland dürften nach seinen Worten nicht automatisch in einen personellen Kahlschlag münden. Homburg stehe – das habe er in dem jetzt geführten Gespräch unterstrichen – in dieser Situation an der Seite der Michelin-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter.
Quelle: Kreisstadt Homburg