Ein heimatlicher Spaziergang
Breitengrad 49.28612 und Längengrad 7.047098 – Das sind die Koordinaten zum Start eines informativen Spazierganges am kommenden Samstag. Zu einem wahrlich besonderen Ort geht es am 22. April, wenn der Sulzbacher Gästeführer Wolfgang Willems mit seiner Begleitung auf Goethes Spuren zum Brennenden Berg wandelt. Der „Erlebnispfad Industriekultur“ erschließt mit mehreren Kohle-Erinnerungen eine Waldlandschaft, die zu den geschichtlichen Schätzen des Saarlandes gezählt werden kann. Treffpunkt der knapp zweistündigen Tour ist um 14 Uhr in Dudweiler am Parkplatz der Tennisplätze am Ende der Straße „Am Gegenortschacht“. Wer mit dem Bus kommt nutzt die Haltestelle Hirschbach der Linien 103 und 104. Die Teilnahmegebühr des von der Volkshochschule Sulzbach angebotenen Rundganges beträgt fünf Euro. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Der Rundgang startet mit früheren Bergmannshäusern, zeigt einen alten Bergfestplatz, mit Pingen erste Möglichkeiten der Kohlengewinnung und führt über einen Hartfüßlerweg zu jener legendären Schlucht, die schon Johann Wolfgang von Goethe im Jahr 1770 beeindruckte. Das ehemals „heiße“ Naturphänomen hat jedoch inzwischen ausgeraucht. Dennoch ist Willems überzeugt: „Das sollte man einmal gesehen haben“, zumal er unterwegs Erläuterungen zum Bergbau und den Menschen gibt, die von dieser saarländischen Industrie geprägt wurden. Seit 2012 ist der Bergbau im Saarland Vergangenheit. Der rund zweistündige Rundgang spannt den Bogen von den Jahrhunderten des Steinkohlenbergbaus mit schwerer Arbeit, aber auch fröhlichen Festen und langen Wegen zum Arbeitsplatz bis hin zu der Stelle, die in Goethes „Dichtung und Wahrheit“ literarisch verewigt wurde.
