Der Kreativbranche eine Plattform bieten und insbesondere Gründerinnen und Gründern sowie Unternehmen aus den elf Teilbranchen der Kultur- und Kreativwirtschaft eine Anlaufstelle geben – mit diesem Ziel unterstützte seit September 2012 das Kreativzentrum Saar die kreativen Köpfe im Saarland. Finanziert wurde das Projekt des KuBa – Kulturzentrum am EuroBahnhof e.V. durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr. Nach sechs Jahren wichtiger Aufbauarbeit durch das Kreativzentrum Saar tritt die Förderung der Branche im Saarland nun in eine nächste Phase ein: Unter dem Namen Dock 11 entsteht ein neues Instrument der saarländischen Kreativwirtschaftsförderung.
„Wir haben auf der Grundlage unserer Erfahrungen und Kompetenzen wertvolle Aufbauarbeit für die Kreativbranche im Saarland geleistet. Das KuBa hat mit dem Kreativzentrum Saar und der engagierten Arbeit des Projektleiters Tamay Zieske in der Öffentlichkeit erst das Bewusstsein dafür geschaffen, wie viel die saarländischen Kreativen zum Strukturwandel beitragen können und wollen“, erklärt Michaela Kilper-Beer, 1. Vorsitzende und Geschäftsführerin des KuBa e.V. In Zukunft könne das im KuBa entwickelte Konzept des Kreativzentrums nun von Dock 11 im Sinne einer weiteren Professionalisierung der Branche weiter entwickelt werden. Auch das KuBa werde sich weiterhin im Netzwerk der saarländischen Kreativbranche mit geeigneten Maßnahmen engagieren und damit die Branche auch in Zukunft in enger Abstimmung und Kooperation mit dem Wirtschaftsministerium unterstützen, so Kilper-Beer.
Dock 11 soll im März in den Räumlichkeiten der „Fase 15“ im Saarbrücker Ostviertel starten. Ziel des Projekts ist die Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Kreative in der Großregion. Kreatives und innovatives Unternehmertum im Saarland soll in der Öffentlichkeit noch besser sichtbar werden. Neben Unternehmen, die Dienstleistungen und Produkte aus den elf Teilmärkten der Kultur- und Kreativwirtschaft vermarkten, etwa aus Designwirtschaft, Musikwirtschaft, Werbemarkt oder auch Software- und Gamesindustrie, sollen vor allem auch inhaltsbasierte Geschäftsmodelle und Start-ups von Dock 11 unterstützt werden. Bei ihnen stehen Inhalte bzw. Daten im Mittelpunkt, deren Bearbeitung einen Mehrwert generiert. Es sind Geschäftsmodelle, die neue IT-Technologie nutzen, aber nicht unbedingt selbst entwickeln. Bekannte Beispiele sind etwa Bandcamp, Flickr, Vimeo, eventbaxx oder komoot.
„Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist eine der Branchen, die besonders früh auf die Digitalisierung reagiert haben. Die Zahl der digitalen Geschäftsmodelle wächst schnell“, so Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger. „Daher werden insbesondere auch diese Unternehmen und Gründerinnen und Gründer in Zukunft bei Dock 11 Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Geschäftsidee erhalten.“ Dock 11 wird eine Wirtschaftsförderungseinrichtung der besonderen Art: Sie agiert selbst wie ein Start-up, das Projekte der Wirtschaftsförderung mitentwickelt und ihre Realisierungsschritte betreut. So soll Dock 11 als Accelerator der saarländischen Kultur- und Kreativbranche und ihrer Unternehmen wirken. „Besonders wichtig ist dabei die enge Vernetzung mit Unternehmen der traditionellen Wirtschaft, die von wertvollen Impulsen aus der Kreativwirtschaft profitieren können“, betont die Ministerin.
„Im Fokus steht die Begleitung von unternehmensübergreifender Zusammenarbeit und die aktive Unterstützung von Kollaborationen innerhalb der saarländischen kreativen Wirtschaft“, sagt Lars Potyka, der die Leitung von Dock 11 übernehmen wird. „Wir haben den Anspruch, unternehmensbegleitend und ressourceneffizient zu arbeiten und die kreative Wirtschaft an einem Ort zusammenzuführen. Dock 11 unterstützt die internationale Vernetzung der saarländischen Kreativwirtschaft und versorgt sie mit wertvollem Wissen aus der Branche, um die Innovationskraft der saarländischen Wirtschaft weiter zu stärken.“
„Das Engagement der Landesregierung für die Kreativwirtschaft fällt auf fruchtbaren Boden, denn die kreative Szene im Land ist breit aufgestellt und innovativ“, sagt Prof. Gabriele Langendorf, Rektorin der Hochschule der Bildenden Künste Saar. „Die HBKsaar steht seit 30 Jahren für umfassende Ausbildungsangebote in Kunst und Design, viele Absolventinnen und Absolventen der HBKsaar werden zu erfolgreichen Akteuren der Kreativwirtschaft in der Region und darüber hinaus. Wir freuen uns, dass die Unterstützung dieser Akteure auch weiterhin zu den Prioritäten des Landes gehören wird.“