Saarbrücken. Im Rahmen der Literaturtage „erLESEN 2024“ stellte der in Saarbrücken geborene Autor Emanuel Bergmann sein neues Werk „Tahara“ vor. Die Veranstaltung fand im gut besuchten Saarbrücker Filmhaus statt und wurde von der lokalen Buchhandlung Raueiser organisiert.
Überraschend eröffnete Bergmann den Abend am Klavier. Nach diesem unerwarteten musikalischen Auftakt trat er ans Mikrofon und stellte sich dem Publikum vor.
Emanuel Bergmann, der nach seinem Abitur in Saarbrücken nach Los Angeles ging, um Film und Journalismus zu studieren, ist nicht nur als Schriftsteller, sondern auch in der Filmindustrie aktiv gewesen. Sein Erstlingswerk „Der Trick“ erzielte große Erfolge und machte Bergmann einem breiteren Publikum bekannt.
In „Tahara“ erzählt er die Geschichte von Marcel Klein, einem Lebemann und Filmkritiker, dessen Leben sich um das Kino dreht und der regelmäßig beim Filmfestival in Cannes zu Gast ist. Die Handlung nimmt eine dramatische Wendung, als ein missglücktes Interview seine Karriere ins Wanken bringt. Bergmann nutzt die Figur, um die oft oberflächliche Welt der Filmindustrie satirisch zu kommentieren.
Der Roman enthält auch persönliche und emotionale Elemente, wie die Beziehung von Marcel zu seinem verstorbenen Vater, die durch das jüdische Ritual der „Tahara“, der rituellen Waschung, beeinflusst wird.
Während der Veranstaltung las Bergmann ausdrucksstarke Passagen seines Werkes und erklärte, dass sein Buch auch eine Liebeserklärung an das Kino sei. Nach der Lesung stand er für Fragen aus dem Publikum zur Verfügung, wobei viele Anwesende persönliche Bekannte aus seiner Jugend in Saarbrücken waren. Auf die Frage nach seiner Meinung zu den Saarbrücker „Tatorten“ antwortete Bergmann scherzhaft, dass er noch nie einen „Tatort“ bis zum Ende gesehen habe.
Die Buchvorstellung bot sowohl unterhaltende als auch nachdenkliche Momente und zeigte einmal mehr Bergmanns Vielseitigkeit als Künstler und Autor.
