Die FDP Saar warnt vor einem akuten Fachkräftemangel in den Kindertagesstätten des Saarlandes und fordert dringende Maßnahmen. Laut einer aktuellen Bertelsmannstudie fehlen im Saarland bis 2025 bereits 1600 Erzieher, eine Zahl, die bis 2030 auf 2500 anwachsen könnte. Besonders betroffen sind die Kreise Neunkirchen und Saarbrücken, wo aktuell jeweils über 600 Betreuungsplätze für Unter-Dreijährige fehlen.
Marcel Mucker, Generalsekretär der FDP Saar, betont die Dringlichkeit eines Maßnahmenbündels, um den Mangel effektiv zu bekämpfen. Er kritisiert, dass das Saarland den Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz für jedes Kind nicht erfüllen kann. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen gehören:
- Erhöhung der Ausbildungszahlen für Erzieher: Die Landesregierung soll mehr Erzieher ausbilden, um den Anspruch auf einen Kitaplatz annähernd zu erfüllen.
- Werbekampagne zur Gewinnung neuer Auszubildender: Eine Kampagne könnte Interesse an der Erzieherausbildung wecken und mehr Bewerber anziehen.
- Kürzung der Leitungszeiten in Kitas: Im Saarland wird ein Großteil der Kapazitäten in der Verwaltung gebunden, was zu Lasten der direkten Arbeit mit den Kindern geht. Eine Reduzierung der Leitungszeiten könnte vorhandene Ressourcen besser nutzen.
- Obligatorische Zusatzausbildung für Kinderpfleger: Auszubildende sollten die Kinderpfleger-Zusatzausbildung als Modul ihrer Ausbildung absolvieren, um bei Bedarf auch in der Kindertagespflege tätig sein zu können.
- Verhinderung der Abwanderung in andere Bundesländer: Neben einem angemessenen Gehalt sind Wertschätzung und ausreichende Vorbereitungszeiten für Erzieher wichtig, um die Abwanderung zu verhindern.
Mucker fordert die SPD und die Landesregierung auf, diese Maßnahmen nicht länger aufzuschieben, sondern kurzfristig umzusetzen. Die Zukunft der Kinderbetreuung im Saarland hänge davon ab.
