StartPolitikFrauenunion Saar fordert umfassende Maßnahmen gegen Femizide

Frauenunion Saar fordert umfassende Maßnahmen gegen Femizide

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Anja Wagner-Scheid, MdL und Landesvorsitzende der Frauen Union Saar, fordert nach einer Veranstaltung mit dem Titel „Femizide sind Morde an Frauen“ dringend ein bundesweites Lagebild und umfassende Maßnahmen im Kampf gegen Gewalt an Frauen. Die Veranstaltung, organisiert von der Frauen Union Saar und der Frauen Union Saarbrücken-Stadt, zielte darauf ab, das Bewusstsein für das Problem der Femizide zu schärfen und Lösungsansätze zu diskutieren.

Wagner-Scheid betont die Notwendigkeit eines starken Netzwerks zur Unterstützung von Frauen, die von Partnerschaftsgewalt betroffen sind, und zur Verhinderung von Femiziden. Sie schlägt mehr Konfliktberatungsangebote, Therapieplätze, Traumaambulanzen, Täterarbeit und Anti-Gewalt-Training vor. Außerdem plädiert sie für die Verschärfung des Strafrahmens, den Einsatz von elektronischen Fußfesseln zur Einhaltung von Näherungsverboten und präventive Bildungsmaßnahmen bereits in Schulen und Ausbildungen.

Die Landesvorsitzende begrüßt die Entwicklung einer polizeilichen Definition von geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen. Sie fordert deren bundeseinheitliche Anwendung und die Erstellung eines bundesweiten Lagebildes, um die Tathintergründe, die bisher nicht in die Polizeiliche Kriminalstatistik eingegangen sind, zu erfassen und präventiv gegen Femizide vorgehen zu können.

Die Istanbul-Konvention definiert „geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen“ als Gewalt, die hauptsächlich aufgrund des Geschlechts gegen Frauen gerichtet ist. Im Jahr 2020 wurden in Deutschland 139 Frauen von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet, nahezu täglich gab es einen Tötungsversuch.

Femizide, definiert als Morde an Frauen, weil sie Frauen sind, stellen eine besondere Form der Gewalt dar. Häufig werden Frauen zu Hause von nahestehenden Personen, wie Partnern oder Familienmitgliedern, getötet. Die Veranstaltung bot einen Überblick über Hilfe- und Beratungsangebote im Saarland und förderte die Vernetzung zwischen verschiedenen Partnerinnen und Partnern im Bereich des Opferschutzes und der Gewaltprävention.

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