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Gedanken und Vorschläge zur Vermeidung der Grubenflutung und nachhaltigen Weiternutzung der stillgelegten Bergwerke an der Saar

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Seit Monaten wird die Diskussion zur Grubenflutung zwischen der RAG einerseits und den Bürgerinitiativen, die eine solche verhindern wollen, andererseits mit hohem Engagement auf beiden Seiten geführt. Aber gibt es wirklich nur diese beiden Alternativen?

Das Saarland ist unter Tage sprichwörtlich durchlöchert wie ein Schweizer Käse. Die Herstellung dieser sogenannten „Grubengebäude“ war einmal sehr kostspielig und wurde auch vom Steuerzahler über lange Jahre hinweg kräftig subventioniert.

Jetzt will die RAG diese Bauwerke aus Kostengründen einfach absaufen lassen, mit den bereits an dieser Stelle veröffentlichten möglichen negativen Folgen und Risiken:

  • Beschädigung von Gebäuden und Straßen mit hohen Folgekosten für Eigentümer und Kommunen.
  • Vermehrte Freisetzung von radioaktivem Radongas, das sich in Gebäuden ansammeln kann.
  • Mögliche Verseuchung des Grundwassers mit unter Tage lagernden Giften (z.B. Dioxine, Schweröle).

Doch wie könnte man die Grubengebäude weiterhin nutzen und gleichzeitig die negativen Risiken einer Grubenflutung vermeiden?

Der Grundgedanke hierzu ist, die saarländischen Gruben einer zukünftigen Nutzung als Pumpspeicherkraftwerke zuzuführen.

Doch wozu braucht man heute solche Pumpspeicherkraftwerke?

Die Energiewende hat dazu geführt, dass immer mehr Wind- und Solarkraftwerke entstanden sind, vom großen Windrad mit mehreren Megawatt Leistung bis hin zur kleinen Solaranlage auf dem privaten Dach. Diese Anlagen haben jedoch einen gravierenden Nachteil: Die Sonne und der Wind richten sich in Ihrer Verfügbarkeit nicht nach dem Energiebedarf unseres Landes. Wenn die Sonne scheint oder der Wind ausreichend weht, könnte Strom produziert werden, der aber oft zu diesem Zeitpunkt nicht gebraucht wird. Andererseits ist der Strombedarf oft höher, zum Beispiel in den Mittags- oder Abendstunden, jedoch weht kein Wind oder die Sonneneinstrahlung ist bedingt durch Wetterlage und Jahreszeit eher schwach. Ich verweise hier auf mein Essay zur Energiewende, das auf der Internetseite von saarnews.com unter folgendem Link einsehbar ist:

https://www.saarnews.com/index.php/2017/11/17/ist-die-energiewende-noch-zu-retten-ein-essay-von-dr-herbert-moll/

Leider kann in einem Stromnetz bisheriger Prägung nur gerade soviel Strom erzeugt werden, wie auch von den Verbrauchern abgenommen wird. Wir haben also auf der einen Seite Zeiten, wo mehr Strom produziert werden könnte als aktuell benötigt wird (z.B. in den Vormittags- oder Nachmittagsstunden), so dass Windräder trotz Wind abgeschaltet werden müssen, also wertvolle Energie quasi ungenutzt bleibt und auf der anderen Seite haben wir Zeiten in denen die Sonne nicht scheint und/oder der Wind nicht weht, jedoch viel Strom benötigt wird (Morgen-, Mittags- und Abendstunden). Diese Schwankungen können mit Stromspeichern ausgeglichen werden.

Leider hat die Merkelsche Bundesregierung bisher diesen dringend erforderlichen Aspekt der Energiewende komplett verpennt.

Pumpspeicherkraftwerke stellen solche dringend benötigten Stromspeicher dar, die zudem noch über den höchsten Wirkungsgrad (80-90%) aller denkbaren Stromspeichertechnologien verfügen (es sei auch hier auf mein o.g. Essay verwiesen). Ein solches Pumpspeicherkraftwerk könnte aufgrund der großen Höhendifferenzen unter Tage eine erhebliche elektrische Leistung besitzen, das heißt je nach Ausbaugrad des Grubengebäudes etwa zwischen 300 und 500 Megawatt. Zum Vergleich: Die Kraftwerke Weiher Quierschied und Bexbach haben Nennleistungen von ca. 700 Megawatt.

Das heißt, dass grob betrachtet der gesamte im Saarland generierte überschüssige Wind- und Solarstrom dort einer effizienten Speicherung zugeführt werden könnte und damit Wasser aus den unteren Etagen dieses Bergwerks-Pumpspeicherkraftwerkes in die oberen Hohlräume gepumpt werden könnte. In Zeiten hohen Strombedarfs und geringeren Aufkommens von Wind- und Solarstrom kann ein solches Kraftwerk diese gespeicherte Energie wieder abgeben, indem Wasser aus den oberen Reservoiren über Turbinen, die entsprechende Generatoren antreiben,  wieder in die unteren Reservoire geleitet wird. Ein solches Kraftwerk könnte sogar aufgrund der großen Tiefen der Schächte und Stollen in mehreren Etagen, also quasi kaskadiert, angelegt werden. Soweit so gut.

Entsprechende Plausibilitätsbetrachtungen und Planungen hat die Markscheiderei der RAG im Saarland nach eigenen Angaben bereits vorgenommen, gibt jedoch an, ein solches Projekt nicht selbst finanzieren und durchführen zu dürfen. Wenn man von der Korrektheit dieser Aussage ausgeht, muss man sich andere Partner für ein solches Vorhaben suchen. Zusammen mit dem Landesvorsitzenden der FDP Saar und Bundestagsabgeordneten Oliver Luksic möchte ich daher in nächster Zeit an die Steag, RWE und EnBW herantreten, um zu eruieren, ob dort Interesse an der Realisierung eines solchen Projekts bestünde.

Es gibt bereits einige Planungen und Modellprojekte. So forschen die Technischen Universitäten Duisburg und Clausthal, sowie die Ruhruniversität Bochum an genau solchen Projekten. Die Zeche Prosper-Haniel in Bottrop soll als erstes konkretes Projekt ab der Stilllegung Ende 2018 in ein Pumpspeicherkraftwerk umgewandelt werden. Gleiches wäre auch an der Saar möglich.

Doch was hätte ein solches Projekt für Vorteile für die Bevölkerung der betroffenen Gebiete. Sofern das gesamte Grubengebäude unter Tage im Saarland hier einbezogen würde, müssten die Schächte und Stollen mit Beton- und/oder Stahlarmierungen  gegenüber dem umliegenden Gestein abgedichtet werden. Die Gänge und Schächte können also nicht mehr vom Grubenwasser geflutet werden. Gleichzeitig könnte das Grubenwasser nach entsprechender Klärung den Wasserbedarf eines solchen Kraftwerkes decken. Es wäre also bezüglich der verwendeten Wasserreservoire ein fast geschlossenes System. Dies würde die Risiken der jetzt noch geplanten Grubenflutung fast völlig vermeiden.

So würden Stollen und Schächte durch die notwendigen Armierungen und Abdichtungen nachhaltig stabilisiert, was oberirdische Bauschäden weitgehend verhindern würde. Die unter Tage lagernden Gift- und Betriebsstoffe wären quasi wie in einem Betontresor versiegelt und eine Verunreinigung des Grund- und Trinkwassers würde vermieden. Auch der Radonaustritt aus den so abgedichteten Gruben würde auf das natürliche und damit unvermeidliche Ausmaß reduziert werden können.

Die einzige Schattenseite eines solchen Projektes wären die Kosten von sicherlich einigen Hundert Millionen Euro, die aber langfristig über die Betriebszeit eines solchen Pumpspeichers wieder hereingeholt werden könnten.

Das setzt allerdings voraus, dass die Politiker der großen Koalition im Bund und Saarland ihre realitätsfremde Ignoranz in Sachen Förderung der Energiespeicherung endlich aufgeben. Ebenso könnten heute die Subventionen für Windkraft wieder komplett zurückgefahren werden, da die Windkraftanlagen mittlerweile auch ohne Subventionen bereits gewinnbringend arbeiten können. Eine weitere übertriebene Alimentierung der Windkraftkonzerne ist also gar nicht mehr notwendig und die freiwerdenden Gelder könnten in den Ausbau der dringend benötigten Stromspeicheranlagen investiert werden. Denn nochmals sei klar gesagt:

Der langfristige Erfolg der Stromenergiewende in Deutschland steht und fällt mit dem dringend notwendigen Ausbau der Stromspeicherkapazitäten.

Auch hier sei nochmals auf mein Essay zur Energiewende verwiesen.

Auf jeden Fall wäre ein solches Projekt im Saarland ein zukunftsträchtiges Unterfangen, das nicht nur  die Risiken der Grubenflutung vermeiden und damit der Bevölkerung eine große Sorge abnehmen würde, sondern auch Tausende von Arbeitsplätzen schaffen und unsere Wirtschaft im Ganzen fördern könnte.

Die FDP Saar unterstützt auf jeden Fall ein solches Projekt aus den bereits genannten Gründen, ja fordert es geradezu, und steht für Gespräche mit den Energiefirmen und auch mit der derzeitigen Landesregierung gerne zur Verfügung. Denn es gilt heute mehr denn je, dass nur derjenige wirklich zukunftsfähig ist, der eine realistische Vision hat und den Mut besitzt, diese in die Tat umzusetzen.

Dr.-Ing. Herbert Moll

Selbständiger Dipl.-Ing. Elektrotechnik

Vorsitzender FDP-Ortsverband Quierschied

Mitglied im Landesvorstand der FDP Saar

Dr. Herbert Moll

FDP-Geschäftsstelle

Quierschied

Alter Markt 20

66287 Quierschied

Email : info@fdp-quierschied.de

Telefon : 06897 777 48 00

Telefax : 06897 777 48 03

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