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Hat das Saarland zu viele staatliche Spielbanken?

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Mit 980.000 Einwohnern ist das Saarland eines der Bundesländer mit der kleinsten Bevölkerung. Lediglich in Bremen leben noch weniger Menschen. In Sachen staatliche Spielbanken mischt das Saarland hingegen ganz vorne mit: Es gibt hier nicht weniger als sieben der öffentlich geführten Glücksspieleinrichtungen. In Nordrhein-Westfalen, wo beinahe zwanzig Mal so viele Menschen leben, beträgt die Anzahl hingegen nur vier. Bezogen auf die Einwohnerzahl hat das Saarland sogar die höchste Dichte an Spielbanken in der ganzen Bundesrepublik, auf 140.000 Einwohner kommt jeweils ein Casino. Im Hinblick auf die Gefahren der Glücksspielsucht stellt sich die Frage, ob das wirklich nötig ist. Wäre das Saarland vielleicht besser dran, wenn der Großteil der Spielbanken schließen würde?

Pro: Eine Spielbank reicht völlig

Einiges spricht dafür. Denn das Aufkommen von Online-Casinos hat dazu geführt, dass es ein völliges Überangebot an Glücksspielen gibt. Einwohner des Saarlands stehen neben den staatlichen Spielbanken und über 100 Spielhallen auch Dutzende von Casinos ohne Limit im Internet zur Verfügung. Wer um hohe Einsätze spielen will, muss also nicht mehr extra nach Saarbrücken fahren. Die staatlichen Spielbanken sind damit schlicht und einfach überflüssig, zumal die Online-Angebote vieles besser machen: Sie bieten Roulette, Blackjack und Poker rund um die Uhr als Live-Spiele an. Bei den meisten Casinos im Saarland gibt es hingegen überhaupt keine Permanenzen. Und aufgrund von Einzahlungsbonussen und Freispielen ist das Spielen im Internet auch deutlich günstiger. Wenn der private Markt die Nachfrage nach Glücksspielen problemlos abdecken kann, stellt sich die Frage, warum der Staat überhaupt noch mitmischen will. Das gilt umso mehr, als die Spielbanken kaum Gewinne abwerfen. Schon vor Corona rutschte die Saarland-Spielbank GmbH immer wieder in die roten Zahlen. Und im Jahr 2019 betrug der Gewinn aller sieben Spielbanken zusammen weniger als 250.000 Euro. Das entspricht nicht einmal 40.000 Euro pro Betrieb. Es ist also mehr als fraglich, ob sich der Aufwand überhaupt lohnt. Schließlich stellt sich noch die Frage nach der sozialen Verantwortung. In Deutschland gibt es Schätzungen zufolge fast 500.000 Menschen, die ein problematisches Spielverhalten aufweisen. Sie schaden damit sich selbst und anderen, zum Beispiel indem sie große Teile ihres Einkommens verspielen. Ist es wirklich wünschenswert, dass der Staat an diesem Problem Geld verdient, anstatt dagegen vorzugehen?

Contra: Staatliche Spielbanken sind die besseren Casinos

Die Gefahr der Spielsucht kann jedoch auch ein Argument für die staatlichen Spielbanken darstellen. Denn sie nehmen den Schutz der Spieler ernst, im Gegensatz zu manchen Privatunternehmen. Es darf bezweifelt werden, ob die Mitarbeiter in den privaten Spielhallen riskantes Spielverhalten zuverlässig melden. Im Online-Geschäft gibt es zwar mittlerweile Algorithmen, die riskantes Verhalten erkennen und Sperren einrichten können. Aber sind diese Systeme wirklich schon so weit, dass sie das geschulte Auge der Spielbankmitarbeiter ersetzen können? Gerade bei subtilen Anzeichen für problematisches Spielen ist das fraglich. Und während in der Spielbank im Zweifelsfall immer ein klärendes Gespräch möglich ist, besteht diese Option im Internet nicht. Darüber hinaus bereichern die Casinos das Ortsbild. In kleinen Orten wie Homburg oder Neunkirchen bieten sie mit ihrer edlen Einrichtung einen deutlichen Kontrast zu den privaten Spielhallen. Zudem verfügen die Casinos über gehobene Bars, die auch von Nichtspielern besucht werden. Gerade an einem Standort wie Schloss Berg ist fraglich, ob sich eine gleichwertige Ersatzgastronomie findet, wenn das Casino seine Türen schließt. Selbst in der Landeshauptstadt Saarbrücken, wo kein Mangel an hochwertigen Ausgehgelegenheiten herrscht, hat sich die Spielbank als Konzertlocation einen Namen gemacht. Schließlich darf man auch die Rolle der Spielbanken als Arbeitgeber nicht vergessen. Während Online-Casinos vor allem im Ausland stellen schaffen, stärken die Spielbanken den Arbeitsmarkt in der Region. Allein 2021 zahlte die Saarland-Spielbank GmbH Löhne und Gehälter in Höhe von 9,66 Millionen Euro, hinzu kommen noch Sozialabgaben in Höhe von 2,24 Millionen Euro. Insgesamt sind rund 300 Arbeitsplätze direkt von den Spielbanken abhängig. In einem Bundesland, dessen Arbeitslosenquote ohnehin über dem Bundesdurchschnitt liegt, dürfen Arbeitsplätze nicht leichtfertig geopfert werden.

Fazit

Es macht durchaus Sinn, über die Schließung einiger Spielbanken im Saarland nachzudenken. Kein anderes Bundesland betreibt pro Einwohner so viele Casinos. In Zeiten des grenzenlosen Online-Glücksspiels ist das nicht mehr zeitgemäß. Insbesondere der Kampf gegen die Spielsucht ist ein starkes Argument dafür, die Zahl der Spielstätten zu reduzieren. Allerdings gilt es zu überprüfen, ob eine Schließung tatsächlich das Risiko für Spielsucht verringern würde. Denn es ist auch denkbar, dass Spieler dann auf riskantere Alternativen ausweichen würden. Auch die Auswirkungen auf das Ortsbild und den regionalen Arbeitsmarkt müssen in die Überlegungen mit einbezogen werden. Die Frage lässt sich also nicht ganz so einfach beantworten, wie es auf den ersten Blick vielleicht scheint.

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