Psychische Erkrankungen, insbesondere Depressionen, haben im Jahr 2022 die Liste der Krankheitsgründe im Landkreis Merzig-Wadern angeführt. Eine Analyse der BARMER zeigt, dass die Beschäftigten des Landkreises mit einem Krankenstand von 7,1 Prozent genau im Saarland-Durchschnitt lagen.
Basierend auf den anonymisierten Daten von Arbeitsunfähigkeitsmeldungen ihrer Versicherten im Saarland zeigt die BARMER, dass an einem typischen Tag des Jahres 71 von 1.000 Arbeitnehmern im Landkreis Merzig-Wadern krankgeschrieben waren. Dies bestätigt Olaf Marquardt, Regionalgeschäftsführer der BARMER in Merzig.
Erwerbstätige aus dem Landkreis Merzig-Wadern fehlten im Durchschnitt 25,9 Tage aufgrund von Krankheiten, wobei jeder Arbeitnehmer sich durchschnittlich 1,8 Mal krank meldete. „Auffällig ist, dass psychische Erkrankungen, speziell Depressionen, die Hauptgründe für die Abwesenheiten im Landkreis waren“, unterstreicht Marquardt.
Konkret verursachten psychische Erkrankungen 5,1 Fehltage pro Beschäftigtem. Dicht gefolgt von Muskel-Skelett-Problemen und Atemwegserkrankungen, beide mit jeweils 4,5 Fehltagen, und Verletzungen wie Bänderrissen mit 2,6 Tagen.
Marquardt erinnert an die untypische Grippe- und Erkältungssaison im Frühjahr 2021 und vermutet, dass sich die menschlichen Kontakte nach der Corona-Pandemie normalisiert haben, was zu mehr Atemwegsinfekten geführt hat. Allerdings hebt er hervor, dass die demografische Veränderung und der Mangel an Fachkräften den Umgang mit psychischen Erkrankungen in Unternehmen immer wichtiger machen. Insbesondere mangelnde Teamzusammengehörigkeit kann zu einer Zunahme von Depressionen führen.
Abschließend betont Marquardt die Schlüsselrolle des betrieblichen Gesundheitsmanagements bei der Prävention psychischer Erkrankungen und fordert eine intensivere Beschäftigung mit dem Thema in Unternehmen.
