Saarbrücken. Die Entscheidung im bundesweiten Wettbewerb um Exzellenzcluster ist gefallen – und für das Saarland endet sie enttäuschend: Der Antrag für das Forschungsprojekt „NextAID3“ wurde nicht zur Förderung ausgewählt.
Jonas Reiter, hochschulpolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, findet klare Worte: „Ein bitterer Tag für die Universität des Saarlandes und ein herber Rückschlag für den Wissenschaftsstandort Saarland. Dass der Antrag für den Exzellenzcluster ‚NextAID3‘ nicht erfolgreich war, ist enttäuschend, vor allem für die engagierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die über viele Monate hinweg mit großer Expertise und Energie an diesem Projekt gearbeitet haben.“
Bereits 2018 hatte die Saar-Uni den renommierten Informatik-Cluster verloren. Auch der jüngste Versuch, mit einem neuen Antrag im Bereich der Künstlichen Intelligenz und Datenanalyse (NextAID3) wieder Anschluss zu finden, blieb nun ohne Erfolg. „Nach dem Verlust des Informatik-Clusters 2018 und dem Scheitern des Informatik-Exzellenzcluster-Antrags 2024 ist dies ein weiterer herber Rückschlag für die Universität“, so Reiter weiter.
Jetzt sei gemeinsames Handeln von Land und Universität gefragt. „Umso mehr stehen nun das Land und die Universität gemeinsam in der Verantwortung, neue Perspektiven aufzuzeigen.“ Dazu gehöre auch ein Blick auf andere Fördermöglichkeiten: „Ziel muss es sein, im Rahmen der Ziel- und Leistungsvereinbarungen mit der Universität gezielt Forschungsschwerpunkte zu stärken, etwa über die Initiierung von Sonderforschungsbereichen. Das muss sich dann auch mit einer entsprechenden Schwerpunktsetzung im Wissenschafts- und Forschungshaushalt des Landes abbilden, um in der harten Konkurrenz des Wissenschaftssystems künftig wieder erfolgreich zu sein.“
Wissenschaftsminister Jakob von Weizsäcker erklärt dazu: „Natürlich hätten wir uns in diesem wissenschaftsgeleiteten Exzellenzwettbewerb ein anderes Ergebnis gewünscht“. „Aber auch ohne Förderung durch die Exzellenzstrategie bleibt festzuhalten: Der saarländische Antrag für KI-gestützte Suche nach neuen Wirkstoffen hat enormes Potenzial für wissenschaftliche Durchbrüche und die Entwicklung neuer Medikamente. Der „PharmaScienceHub“ im Saarland mit seiner Vernetzung von pharmazeutischer, biotechnologischer, medizinischer und informatischer Expertise bietet hierfür hervorragende Voraussetzungen. Deshalb bin ich trotz des heutigen Rückschlags zuversichtlich, dass das hoch motivierte Forschungsteam auf Basis des Antrags in den kommenden Jahren wegweisende Forschungsergebnisse und eine erfolgreiche Drittmitteleinwerbung auf anderem Wege erreichen kann. Die beteiligten Forscherinnen und Forschern haben an diesem schwierigen Tag unseren Dank und unsere Ermutigung verdient.“
Der Minister weiter: „An diesem schwierigen Tag möchte ich dem gesamten Bewerbungsteam für sein Engagement, seinen Teamgeist und Entwicklung wegweisender, interdisziplinärer Forschungsansätze danken. Gleichzeitig ermutige ich alle exzellenzfähigen Forschungsbereiche zusammen mit der Universität eine umfassende Analyse vorzunehmen, um Lehren für die Zukunft zu ziehen und die nächsten Schritte strategisch zu planen. Denn nach dem Spiel ist vor dem Spiel.“.