Manchem kleinen Regenschauer zum Trotz verbuchten die ausstellenden Handwerkerinnen und Handwerker den gestrigen Tag des Handwerks in Blieskastel als vollen Erfolg. Zahlreiche Kinder und Jugendliche informierten sich mit ihren Familien an den Infoständen der rund 20 vertretenen Gewerke über Berufsmöglichkeiten und Zukunftschancen im Saarhandwerk und probierten selbst den ein oder anderen Handgriff aus. Unter den Gästen waren in diesem Jahr auch zahlreiche Besucherinnen und Besucher von außerhalb.
Positive Bilanz für das Barockstädtchen
Der Blieskastler Bürgermeister Bernd Hertzler zog im Anschluss an die Veranstaltung ein positives Fazit: „Für unsere Stadt ist es etwas ganz Besonderes, zum zweiten Mal in Folge den Rahmen für den Tag des Handwerks bieten zu können. Wir werden die außergewöhnlichen Momente von der Modenschau bis hin zu den vielen interessanten Einblicken in die lebenden Werkstätten noch lange und gerne erinnern“.
Der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK) Bernd Reis erwiderte Hertzlers Worte mit einem Dank für die Unterstützung. Schon im Vorjahr habe die Stadt unter verschärften Pandemiebedingungen zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen und auch dieses Mal wieder bestens bei der Organisation unterstützt. Einen persönlichen Dank richtete Reis außerdem an die Innungen und Handwerksunternehmen für ihren tatkräftigen Einsatz.
Landesregierung fördert Fachkräftesicherung und Nachwuchswerbung im Saarhandwerk
Im Namen der Landesregierung überbrachte die Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium Elena Yorgova-Ramanauskas einen Förderscheck der saarländischen Landesregierung in Höhe von einer Million Euro für Maßnahmen der Nachwuchsförderung und Fachkräftesicherung, den HWK-Präsident Bernd Wegner stellvertretend für die Handwerkskammer entgegennahm. „Das Handwerk ist das Fundament unseres Mittelstandes und mit seiner Struktur wichtig für eine freie und demokratische Gesellschaft. Es bietet Bildung und Aufstiegschancen, ist von Verantwortungsbewusstsein und solidarischem Miteinander geprägt“, so Yorgova-Ramanauskas. Deshalb sei es richtig und wichtig, dass die Landesregierung in die berufliche Entwicklung junger Handwerkerinnen und Handwerker investiere, so die Staatssekretärin weiter. Mit der Zuwendung setze die Landesregierung ein klares Zeichen für den hohen Stellenwert der handwerklichen Ausbildung im Saarland, unterstrich Bernd Wegner bei seinem Dank an die Landesregierung.
Leistungswettbewerb live auf dem Paradeplatz in zwei Gewerken
Die saarländischen Friseure und die Tischler richteten auf dem Paradeplatz den Landesentscheid im Rahmen des Praktischen Leistungswettbewerbs aus und kürten die Landesbesten, die sich nun auf Bundesebene mit jungen Handwerkerinnen und Handwerkern aus ganz Deutschland messen dürfen. Bei den Jungtischlern überzeugte Geselle Matteo Ludchen mit seinem Puppensessel mit gelaserter Sitzfläche. Der Junghandwerker freute sich über die Auszeichnung und hat bereits ganz konkrete Pläne für die Zukunft: „Ich möchte auf der Meisterschule weiterlernen und wünsche mir, mich anschließend mit einem eigenen Betrieb selbstständig zu machen. Das wird auf jeden Fall im Saarland sein“.
Die beiden Finalistinnen beim Landeswettbewerb der Friseure hatten 80 Minuten Zeit für einen Damenhaarschnitt mit Föhnfrisur. Ihr Stufenschnitt habe ihn „umgehauen“, berichtete der Landesinnungsmeister der Landesinnung Friseure und Kosmetik Saarland Mike Ulrich über die Frisurenkreation von Landessiegerin Arina Skorobogatov, für die es demnächst zum Bundesentscheid nach Erfurt geht.
Aktion Sternenregen sammelt 5.200 Euro für bedürftige Kinder
Gemeinsam mit dem Landesinnungsmeister der saarländischen Bäckerinnung Hans-Jörg Kleinbauer und Politikerin Monika Bachmann präsentierte die IKK Südwest den Erfolg aus der vergangenen Kampagne der Aktion Sternregen, bei der durch den Verkauf des IKK-Brotes und des IKK-Grillwecks ein Erlös von 5.200 Euro für notleidende Kinder und Familien im Saarland zusammenkamen. Im Anschluss gaben die Partner den Startschuss für die neue Kampagne der gemeinnützigen Aktion. „Wir freuen uns sehr, dass wir gerade in diesen herausfordernden Zeiten mit unserem IKK-Brot Menschen in Not hier im Saarland unterstützen können“, unterstreicht der Vorstand der IKK-Südwest Prof. Dr. Jörg Loth.
Kooperationsvereinbarung mit dem Technischen Hilfswerk
Auf der Festbühne wurde offiziell die Kooperation von HWK und dem Landesjugendverband des Technischen Hilfswerks (THW) besiegelt. Beide Institutionen wollen künftig in der Nachwuchswerbung noch intensiver zusammenarbeiten. „Junge Handwerkerinnen und Handwerker sind prädestiniert, um sich ehrenamtlich beim THW zu engagieren. Das zeigen nicht nur Einsatzszenarien wie die Flutkatastrophe im Ahrtal, bei der es ohne die blauen Helfer gar nicht gegangen wäre. Umgekehrt hoffen wir auch, dass der ein oder andere jugendliche Helfer beim THW sich bei der Berufswahl für eine handwerkliche Berufslaufbahn entscheidet“, betonte HWK-Präsident Bernd Wegner.
Catwalk trifft Handwerk
Mit einer gemeinsamen Modenschau begeisterten Maßschneiderin Verena Christmann und Modedesigner Fabian Schmidt das Publikum. „Kontrastprogramm“ fasst dabei treffend in Worte, was die zarte Braut- und Abendmode von Christmann von Schmidts urbaner Unisexmode unterscheidet. Ihre Mode diene dazu, verschiedene Körperformen für besondere Anlässe wie Hochzeiten oder Bälle außergewöhnlich in Szene zu setzen, unterstreicht Maßschneiderin Christmann. Mode aus Handwerkerhand sei stets ein Unikat, das sich seiner Trägerin oder seinem Träger anpasse und nicht umgekert, so die Handwerkerin. Genau hier treffen sich die Philosophien der beiden Modeschöpfer, denn genau dieser Gedanke entspricht auch der Devise von Modedesigner Fabian Schmidt. „Ich will meinen Kundinnen und Kunden Impulse geben, um ihre Einzigartigkeit in Form von Mode auszudrücken“, so der Saarbrücker Modeschöpfer.
Quelle: HWK
