Die Wanderausstellung Verwahrlost und gefährdet? Heimerziehung in Baden-Württemberg 1949-1975 wird ab dem 6. August 2018 im Hauberrisser Saals des Rathauses in Saarbrücken gezeigt. Das überregionale Interesse an der Ausstellung verdeutlich die bundesweite Relevanz des Themas.
Die Ministerin für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie freut sich, „die informative und einfühlsame Wanderausstellung des Landesarchivs nun auch im Saarland zeigen zu können. Sie knüpft an die Arbeit der Anlauf- und Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder im Saarbrücken an, die Betroffenen bei der Suche nach Nachweisen ihrer Heimaufenthalte unterstützt und hilft, die Erlebnisse zu verarbeiten und in die individuellen Biografien einzubetten. Die Ausstellung verhilft allen Interessierten zu dem notwendigen Wissen, um die Erlebnisse ehemaliger Heimkinder einordnen zu können.“
Das Projekt Heimerziehung, in dessen Rahmen die Wanderausstellung entstand, wurde 2012 mit Unterstützung des Ministeriums für Soziales und Integration am Landesarchiv eingerichtet. „Die bundesweit einzigartige Stelle hat seit Arbeitsbeginn zahlreiche ehemalige Heimkinder erfolgreich bei der biografischen Spurensuche begleitet und wichtige Grundlagen für die weitere Erforschung des Themenkomplexes geschaffen“, so der Präsident des Landesarchivs Prof. Dr. Gerald Maier.
Viele Heimkinder haben in Kinderheimen der Nachkriegszeit und bis in die 1970er Jahre hinein körperliche, psychische und sexualisierte Gewalt erlebt. Positive Erfahrungen waren selten. Die Einrichtungen waren von strukturellen und institutionellen Mängeln geprägt.
