StartKulturWoher das Hirteneck in St. Ingbert seinen Namen hat

Woher das Hirteneck in St. Ingbert seinen Namen hat

WERBUNG

https://www.cgi-immobilien.eu/
<"a href=https://www.cgi-immobilien.eu/">https://www.cgi-immobilien.eu/
https://www.cgi-immobilien.eu/
Ein Beitrag aus dem aktuellen saarnews-Magazin INGO

 

Mit einem Anstrich in leuchtendem Gelb wurde in der Hobelsstraße ein älteres Haus herausgeputzt und dabei auf der Fassade die Aufschrift „Hirteneck“ angebracht, die bei der älteren Generation Erinnerungen an einen malerischen Winkel des alten St. Ingbert weckt. Die vordere Hobelsstraße war nämlich vor dem Bau der sogenannten Südtangente ein fast verkehrsfreier Platz, der nach dem Bau des Hobels-Viaduktes in eine Hauptverkehrsstraße verwandelt wurde, auf der die Autofahrer das Stadtzentrum umfahren können.

Nach dem Ausbau der Südtangente ist das frühere Hirteneck, das heute „Vordere Hobelsstraße“ heißt, kaum noch zu erkennen.

Das „Hirteneck“, das früher nur ab und zu von einem Fuhrwerk durchquert wurde, muss heute jeden Tag tausende von Autos über sich ergehen lassen, die die einstige Idylle unter einer Blechlawine begraben.

Durch diesen Viadukt, der ein wichtiger Bestandteil der Südtangente ist, fahren jeden Tag mehrere 1000 Autos.
Beim Bau der Südtangente musste der Hobels für den Bau des Viaduktes auf Straßenbreite abgegraben werden. Für die Buben war die Baustelle zeitweise ein Fußballplatz.

Wie das ein einstige „Hirteneck“ zu seinem Namen kam, geht aus einer aus dem Jahr 1777 stammenden Aufzeichnung hervor. Sie enthält die Reparaturkosten für die beiden Hirtenhäuser, welche die Obrigkeit den Hirten zur Verfügung stellte, die damals im Dienste des kleinen Walddorfes standen. St. Ingbert zählte zu dieser Zeit etwa 700 Einwohner, die sich ihren Unterhalt durch Vieh- und Waldwirtschaft verdienten. In der damaligen Zeit wurden die Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine nur während des Winters im Stall gehalten. In den wärmeren Jahreszeiten wurde das Vieh auf die Weide geführt und zwar von hauptamtlichen Hirten, die von der Gemeinde bezahlt wurden.

Zu Ihrem Lohn gehörte auch das kostenlose Wohnen in den gemeindeeigenen Hirtenhäusern. Die Hirten wurden speziell für das Hüten von Rindern, Schwei-nen, Ziegen oder Schafen ausgebildet und mussten, bevor sie das Amt antraten, sogar einen Eid ablegen. Außerdem waren sie zu Schadensersatz verpflichtet, wenn die ihnen anvertrauten Nutztiere zu Schaden kamen. In der Regel kamen für dieses Amt nur schlagkräftige Männer in Frage, weil sie ihre Herden oft gegen Viehdiebe verteidigen mussten. Die beiden Häuser die die Gemeinde ihren Hirten zur Verfügung stellte, befanden sich im „Hirteneck“, das diese Ortsbezeichnung bis in die heutige Zeit beibehielt, wenn sie inzwischen auch aus dem offiziellen Straßenverzeichnis gestrichen wurde. Dass dieser alte Straßenname jetzt durch eine private Initiative vor dem Vergessen bewahrt wird, beweist wieder einmal, wie sehr einige St. Ingberter doch an ihrem „alten Dengmerd“ hängen.

Neben dem Hirteneck gibt es noch eine weitere Ortsbezeichnung, die an die frühere St. Ingberter Vieh- und Waldwirtschaft erinnert. Die drei kleinen Sauweiher, die sich im Wald entlang der Straße „In der Lauerswiese“ befinden, erinnern an die Zeit, in der sich dort ein begehrter Weidegrund für Schweine befand, die sich an den Eicheln den gewünschten Speck anfressen konnten.

An einem Waldweg entlang der Straße „In der Lauerswiese“ liegen die drei Sauweiher, deren Name darauf hinweist, dass dort früher
Schweine gemästet worden.
- Werbung -
https://saarland-macht-urlaub.de/
https://saarland-macht-urlaub.de/
https://saarland-macht-urlaub.de/
- Werbung -

Aktuelle Beiträge

Immer frisch informiert sein mit dem FCS-Newsletter von saarnews!
Regelmäßig alle News rund um den größten Verein des Saarlandes.

fcs@saarnews.com