Ausbildungsmesse in Sulzbach: Wege zum Traumberuf

Wege zum Traumberuf – so lautete die Überschrift eines Plakates des BBZ Sulzbach, dessen Standpersonal an diesem Freitag morgen ordentlich zu tun hatte. Das mag nicht zuletzt daran liegen, dass das BBZ zwei Berufsbereiche abdeckt: den technischen und den betriebswirtschaftlichen Zweig.

Selbst ohne Hauptschulabschluss kann man dort anfangen und sich während eines berufsvorbereitenden Jahres fortbilden. Der übliche Weg ist jedoch, dass Partnerunternehmen wie ZF, Hydac oder Dürr die Auszubis im BBZ anmeldet, wo sie einen dualen Weg absolvieren: 1/3 Schule, 2/3 im Betrieb. Auch für die Auszubildenden kleinerer Installationsunternehmen, beispielsweise, bietet sich das BBZ in Sulzbach an, wie uns Petra Klein, die zuständige Abteilungsleiterin erklärte. „Die Betriebe sind oft spezialisiert, weshalb die Azubis dort nicht die das komplette Berufsbild vermittelt bekommen.“ Den Ausgleich schafft das BBZ mit seinem technischen Zweig in Neuweiler, wo Funktionsräume und Werkstätten es möglichen, das Erlernte direkt praktisch umzusetzen.

Der betriebwirtschaftliche Zweig des BBZ befindet sich in Sulzbach. er bietet zwei Richtungen an: Automobilverkäufer und Groß- und Außenhandelskaufmann. Der Autohandel unterliegt zwar den unerbittlichen Gesetzen des Marktes, weshalb der klassische Autoverkäufer, wie es ihn früher einmal gab, fast nicht mehr existiert. Der „Markt“ hat sich auf Plattformen wie „mobile.de“ verschoben, so dass sich die Ausbildung auch sehr verändert hat. „Wir erhalten fast jährlich angepasste Lehrpläne.“ erklärt Thorsten Maul, Medienpädagoge im betriebswirtschaftlichen Zweig. Einzigartig ist am BBZ Sulzbach der deutsch-französisch ausgerichtete Ausbildungslehrgang „Außenhandelskaufmann/-frau“, bei dem auch zwei Fächer komplett in der Sprache unseres Nachbarn unterrichtet werden. Das außergewöhnliche Modell bringt offensichtlich Erfolg: „Wir sind voll belegt!“ freut sich Thorsten Maul.

Ganz ähnlich geht es Thilo Burger vom Knappschaftskrankenhaus. In diesem Jahr werden 25 Auszubildende für den Beruf „Gesundheits- und Krankenpfleger“ gesucht. Über einen Mangel an Interesse kann er nicht klagen, zumal die Ausbildungsvergütung sehr hoch ist. Ähnlich wie im Altenpflegebereich gibt es zwei Ausbildungsvarianten: Eine dreijährige für den Gesundheits- und Krankenpfleger und eine einjährige für den Abschluss als Krankenpflegehelfer/in.

Medizinische Berufe sind nicht zuletzt auch wegen des fortschreitenden Altersdurchschnitts unserer Bevölkerung sehr gefragt (und mittlerweile auch besser bezahlt). Die Kieferorthopädische Praxis von Dr. Katrin Nauert ist in diesem Jahr erneut vertreten. Sie sucht eine/n zahnmedizinische Fachangestellte(n, der/en Aufgabengebiet sehr umfassend und verantwortungsvoll ist. Es reicht von der Behandlungsassistenz, über das Anfertigen von Abdrücken bis zur Dokumentation.

Ähnlich vielfältig ist der Beruf des Kfz-Mechatronikers, den man im Altenwalder Vorzeigeunternehmen Jost & Pilger erlernen kann. Manuel Monz ist ein gutes Beispiel für einen entsprechenden Werdegang: vor vier Jahren informierte er sich während der Sulzbacher Ausbildungsmesse bei Jost & Pilger, bewarb sich und wurde genommen. seine dreijährige Ausbildung hat er nun absolviert. Er wurde vom Unternehmen übernommen und hilft heute neue Auszubildende für seinen Betrieb zu finden. Dieser hat sich in den letzten Jahren zu einem Spezialisten für Elektroautos entwickelt, deren Wartung und Reparatur natürlich auch Aufgabengebiet eines neuen Auszubildenden bei Jost & Pilger sein wird.

Die Sulzbacher Ausbildungsmesse hat wieder viele hunderte von Schülern angezogen. So viele, dass die AULA fast an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen wäre. Das bemerkten auch die „Offiziellen“, welche die Veranstaltung am Morgen eröffneten. „Ihr seid die Zukunft!“ rief ihnen der diesjährige Schirmherr, Björn Wacket vom Autohaus Birkelbach zu. „Habt Spaß!“. Danach hat es wirklich ausgesehen.