Saarbrücken. Die Grüne Stadtratsfraktion Saarbrücken setzt sich dafür ein, dass sich die Landeshauptstadt um das französische Nachhaltigkeitslabel „Villes et Villages Fleuris“ bewirbt. Ein entsprechender Antrag soll am kommenden Dienstag im Hauptausschuss eingebracht werden. Die Initiative zielt darauf ab, Saarbrücken in seiner ökologischen und sozialen Stadtentwicklung weiter zu stärken und im europäischen Kontext sichtbar zu machen.
„Das Label ‚Villes et Villages Fleuris‘ steht für einen ganzheitlichen Ansatz der Stadtentwicklung – mit Blick auf Klimaanpassung, soziale Teilhabe und Lebensqualität. Es kann uns helfen, bestehende Ansätze sichtbarer zu machen, weiterzuentwickeln und in einem europäischen Kontext zu verankern. Daher setzen wir uns dafür ein, dass sich Saarbrücken um das Label bewirbt“, erklärt Fraktionsvorsitzende Jeanne Dillschneider.
Vom Blumenschmuck-Wettbewerb zum Nachhaltigkeitslabel
Das ursprünglich als reiner Blumenschmuck-Wettbewerb gestartete französische Label hat sich längst zu einem anerkannten Bewertungsrahmen für nachhaltige Kommunalentwicklung entwickelt. Grundlage ist ein Kriterienkatalog mit 68 Punkten, der Themen wie naturnahe Grünflächen, Biodiversität, Umweltbildung, nachhaltige Mobilität, bürgerschaftliches Engagement und barrierefreie Gestaltung des öffentlichen Raumsumfasst.
Vergeben wird das Label von einer nationalen Kommission in Frankreich im Rahmen eines mehrstufigen Prüfverfahrens. Die Bewertung erfolgt in vier Stufen, symbolisiert durch eine bis vier „Blumen“.
Städtepartnerschaft mit Nantes als Brücke
Eine besondere Rolle in der Argumentation der Grünen spielt die Städtepartnerschaft mit Nantes.
„Dank unserer Städtepartnerschaft mit Nantes – einer Stadt, die selbst Maßstäbe in der ökologischen Stadtentwicklung setzt – hat Saarbrücken die einmalige Möglichkeit, als erste deutsche Großstadt an diesem Verfahren teilzunehmen“, betont Dillschneider.
„Wir sehen darin einen strategischen Schritt, um Saarbrückens Profil als grüne, europäisch vernetzte Stadt zu schärfen.“
Externe Bewertung als Antrieb für nachhaltige Stadtentwicklung
Die Bewerbung wäre nicht nur ein symbolischer Akt, sondern würde auch konkrete Entwicklungen anstoßen:
„Mit der Bewerbung würde sich Saarbrücken auch einer regelmäßigen externen Bewertung stellen – ein Anreiz für langfristige, strukturverankernde Maßnahmen. Die Rückmeldungen der Label-Kommission sollen dabei konkrete Impulse zur Weiterentwicklung in verschiedenen Bereichen der Stadtgestaltung setzen.“
Die Grüne Fraktion sieht im Label eine Chance, die Stadt dauerhaft weiterzuentwickeln – ökologisch, sozial und im Sinne einer lebenswerten Zukunft.
„Saarbrücken hat das Potenzial, im besten Sinne aufzublühen – für Mensch, Natur und Klima. Mit der Bewerbung um das Label können wir ein starkes Signal für nachhaltige Entwicklung setzen. Deshalb wollen wir, dass die Landeshauptstadt diesen Schritt baldmöglichst geht“, so Dillschneider abschließend.
Hintergrund:
Das Label „Villes et Villages Fleuris“ wird seit 1959 in Frankreich verliehen. Es zeichnet Kommunen aus, die in besonderer Weise zur Steigerung von Lebensqualität und Umweltbewusstsein beitragen und gilt heute als Gütesiegel für integrierte, bürgernahe und klimaangepasste Stadtentwicklung.
Weitere Informationen unter: villes-et-villages-fleuris.com