Stadionfrage: Es gibt nur Verlierer

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Harald Schindel

„Dann ist das halt so!“ wird uns von der SZ als Statement von Harald Schindel, seines Zeichens Sportreferent der Stadt Saarbrücken, auf die Frage überliefert, was passiere, wenn der FCS die Lizenz für Liga 3 aufgrund des nicht tauglichen Stadions versagt bekomme. Das war Panne, aber vorauszusehen. Denn wie wir aus sicherer Quelle wissen, sind die städtischen Obervorderen „nicht dazu da, dem FCS ein Stadion zu bauen.“

Was kann man also von diesen Leute erwarten? Nichts! Sie haben mehrfach bewiesen, dass Ihnen der Verein am Hintern vorbei geht, sichtbar durch die Art und Weise, wie sie mit diesem Projekt umgingen. Die Baustelle liegt seit einem Jahr brach. Nichts passiert mehr. Warum? Weil man aus taktischen Gründen versucht hat, den Bau billiger zu rechnen als er schließlich werden musste und das Vergabeverfahren deshalb scheiterte. Man muss vermuten, dass dieses Szenario von vorne herein einkalkuliert war.

Den Vorwurf, dass der 1. FC Saarbrücken die Vorgehensweise, nicht in der Baustelle zu spielen, sondern „tabula rasa“ zu machen, zu Beginn selbst befürwortet habe, kann man so nicht stehen lassen. Denn der Verein ist sicherlich nicht von einer fünfjährigen Bauzeit ausgegangen. Wäre auf Seiten der Stadt alles sauber gelaufen, dürften Manuel Zeitz und Co. im kommenden Sommer wieder vor heimischer Kulisse auftreten.

Doch nun ist es einmal so. Man muss sich mit den Gegebenheiten abfinden und erkennen, dass auch der Verein Fehler gemacht hat. Zunächst einmal hat man die Stadionsache Milan Sasic überlassen, der bei der Verwaltung schon zuvor durch unflätiges Benehmen unangenehm aufgefallen war. Dann wurde im September die weitere Bauplanung von Harald Schindel und Prof. Heiko Lukas in der Villa Blauschwarz vorgestellt – und von FCS-Seite sofort dagegen protestiert. Es kam ein 10-Punkte-Plan auf den Tisch mit klaren Forderungen und wenig verhohlenen Schuldzuweisungen.

Auf solche Eingriffe reagierten die städtischen Bediensteten säuerlich. Als ihnen dann noch Christian Seiffert vor die Nase geschoben wurde, dürfte man vollends blockiert haben. Die Befindlichkeiten der hohen Herren im Rathaus hätte man vielleicht besser beachten müssen. Die Quittung für die peinliche Stümperei werden sie ohnehin bei den nächsten Kommunalwahlen erhalten.

Die Ursapharm-Arena in Elversberg Foto: Willi Gehring

Nun aber ist „Planungssicherheit“ gegeben und seien wir ehrlich: An Elversberg geht kein Weg vorbei, auch wenn Dirk Lottner das – und 99 Prozent der Fans – zunächst für keine gute Idee halten. Im ganzen restlichen Saarland gibt es kein anderes, drittligataugliches Stadion und wer möchte es den Fans zumuten, jedes zweite Wochenende nach Lautern zu fahren? Zumal davon ausgegangen werden darf, dass die Roten Teufel in der nächsten Saison womöglich in der selben Liga spielen werden. Pirmasens, Metz, Mannheim? Vergessen wir das lieber.

Wenn der Aufstieg gelingt, wird der FCS wahrscheinlich eine Liga höher als der kleine Nachbar aus Elversberg spielen. Das Stadion ist ganz schmuck – und wenn man sich erst einmal dran gewöhnt hat, na dann könnte man ja auch dort bleiben…

Vielleicht auch interessant: Die Vorstellung der Planung für das Ludwigsparkstadion am 14. September 2017

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1 Kommentar

  1. „Zunächst einmal hat man die Stadionsache Milan Sasic überlassen, der bei der Verwaltung schon zuvor durch unflätiges Benehmen unangenehm aufgefallen war.“
    Das unflätge Verhalten lag nach Augenzeugen wohl auch darin, dass MS für einen Umbau im Spielbetrieb war und der Verwaltung unverholen vorgeworfen hat, dass er nicht glaubt dass nach einem Abriss gebaut wird.

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